Letzte Aktualisierung: 19.11.2019
Indikation
Präanalytik
Indikation
- Abszess
- Wunde
- Intraoperative Gewebeentnahme (Ausnahme: V.a. Gelenk- und Knocheninfektionen, s. ebd.)
- V.a Weichgewebeinfektionen
Probengewinnung
- Entnahmezeitpunkt: VOR Beginn einer antibiotischen Therapie oder unter laufender Therapie bei Therapieversagen
- Probenennahme unter aseptischen Bedingungen
- Bei Probenentnahme im Rahmen eines Wunddebridements Gewinnung von Gewebeproben NACH der chirurgischen Intervention aus möglichst tiefen Wundbereichen
- Probenbehältnis:
- Steriles Röhrchen + steriles NaCl (Schutz der Gewebeprobe vor Austrocknen)
- Port-a-Cul Röhrchen (besonders gut geeignet bei V.a. Anaerobier oder fakultative Anaerobier und sehr kleinen Gewebeproben). Die Gewebeproben ca. 0,5 cm unter die Geloberfläche drücken.
Lagerung (wenn notwendig) und Transport
- Möglichst umgehender Transport ins Labor! (innerhalb von max. 2–4 Stunden)
- in Ausnahmefällen danach Kühlung der Probe
Wichtige Angaben auf dem Einsendeschein
- Entnahmeort und -zeitpunkt
- Wichtige anamnestische Hinweise: Verdachtsdiagnose, Vorbefunde, Antibiotikatherapie, ggf. Reiseanamnese, Immunstatus
Routineuntersuchungen
- Mikroskopie
- Allgemeine Bakteriologie (aerob / anaerob)
- Erregerdifferenzierung
- Empfindlichkeitstestung
Spezialuntersuchungen
- Hefen
- Schimmelpilze
- Aktinomyceten
- Mykobakterien (auf ausreichende Materialmenge achten)
- Nokardien
- Bei bekannter Besiedlung mit multiresistenten Erregern kann eine zusätzliche Screeninguntersuchung auf MRSA, VRE, ESBL oder MRGN in Betracht gezogen werden
Allgemeiner Hinweis
- Bitte keine Formalinfixierung!!
- Eine Einsendung von Gewebe ist einem Abstrich vorzuziehen!
- Auf Auftragsschein ist das Feld „Gewebe intraoperativ“ im Bereich „Gelenk- und Knocheninfektionen“ ist für Proben mit Langzeitbebrütung bei V.a. Gelenk- und Knocheninfektionen vorbehalten. Andere intraoperative Gewebeentnahmen bitte mit entsprechendem Vermerk und Entnahmeort im Bereich „Punktat / Gewebe“ angeben.