Nach Hydrolyse durch die Verdauungsenzyme liegen die Kohlenhydrate zum Großteil als Monosaccharide vor. Glukose wird in den Zellen in Glukose-6-Phosphat überführt und steht anschließend über den glykolytischen Abbau der Energiegewinnung zur Verfügung oder wird als Glykogen gespeichert. Der Blut-Glukosespiegel wird ungeachtet großer Schwankungen in der Glukosezufuhr und -verwertung relativ konstant gehalten.
Für mehr Informationen zum GlucoExact klicken Sie bitte auf Allgemeine Präanalytik und dort auf die GlucoExakt Broschüre.
Untersuchungsdetails | |||||||||
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Probenmaterial | Na-Fluorid-Blut | Kapill.- Blut aus Glucose-Cup / Hämolysat | Liquor | Glucoexact | 24-h-Urin | ||||
Menge | 1 ml | 1 ml | 0.5 ml | 3.1 ml | 2 ml | ||||
Methode | Photometrie | Photometrie | Photometrie | Photometrie | Photometrie | ||||
Indikation |
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Referenzbereich / Entscheidungsgrenze | Gelsenkirchen 70-125 mg/dl Iserlohn 60-99 mg/dl Siegen 70-105 mg/dl |
Gelsenkirchen 70-110 mg/dl Siegen 60-100 mg/dl |
Gelsenkirchen Erwachsene 40-80 mg/dl Kleinkinder/Kinder 60-80 mg/dl (70% des Blutwertes), Liquor-Serum-Quotient 0,6-0,89 Iserlohn Erwachsene 40-80 mg/dl Kleinkinder/Kinder 60-80 mg/dl (70% des Blutwertes), Liquor-Serum-Quotient 0,6-0,89 Siegen siehe Befund |
Gelsenkirchen Bewertung nach den Leitlinien Gestationsdiabetes 2011: nüchtern < 92 mg/dl Gelegenheitsglukose <139 mg/dl Graubereich 140-199 mg/dl Siegen siehe Befund |
Gelsenkirchen < 500 mg/24h < 16,5 mg/dl Iserlohn < 15 mg/dl Siegen Spontanurin 1 - 15mg/dl < 500 mg/24h |
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Fremdleistung | Nein | Nein | Nein | Nein | Nein | ||||
Akkreditierung | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | ||||
Besondere Präanalytik | Serum ist nicht geeignet! (Referenzbereich wie in Na-Fluorid) | Genaues Befüllen bis zur Füllstandsmarkierung (3,1 ml) zwingend erforderlich! Siehe auch oGGT.Laut Richtlinie zur Untersuchung i. R. des Gestationsdiabetes sollten ausschließlich Glycolysehemmer und Antikoagulantien wie NaF + Citrat oder NaF + Citratpuffer wie z. B. Glukoexact-Monovetten verwendet werden. | Angabe der Sammelmenge | ||||||
Standorte |
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+ Allgemeine Präanalytik und Probenkennzeichnung
Fluorid-Blut
Fluorid-Blut (Na-Fluorid-Blut) wird zu Blutzucker-, Laktat- und Pyruvatbestimmung eingesetzt, da Fluorid sowohl die Gerinnung, als auch die Glykolyse hemmt. Blut in Na-Fluorid-Monovette abnehmen, sorgfältig mischen und versenden.
Kapill.- Blut aus Glucose-Cup / Hämolysat
Für die Bestimmung von Glukose aus Kapillarblut 20 µl Blut kapillär (z.B. Fingerbeere, Ohrläppchen) entnehmen. Die Kapillare (Antikoagulanz: Natrium-Heparin) sorgfältig von end-zu-end luftblasenfrei(!) befüllen. Anschließend von außen abwischen, ohne Blut aus der Kapillare herauszuziehen. Kapillare in das 1 ml Hämolysatröhrchen geben und sorgfältig mischen (gut schütteln). Das Barcode-Etikett sollte in Längsrichtung unter einer der „Nasen“ des Röhrchenrandes aufgeklebt werden.
Mit den Kapillaren für den Hepatoquick wird in identischer Weise verfahren. Die luftblasenfrei befüllte end-zu-end-Kapillare in das Citratröhrchen geben und sorgfältig mischen.
Röhrchen, Kapillaren und Chargen für den Hepatoquick und die kapilläre Glukose dürfen untereinander nicht vertauscht werden. Wenn Kapillaren bzw. Hämolysatröhrchen aufgebraucht sind, sollten übriggebliebene Hämolysatröhrchen bzw. Kapillaren verworfen werden.
Liquor (Klinische Chemie)
Liquorproben zur Zellzählung und – Differenzierung müssen rasch (innerhalb von 30-60 Minuten) das Labor erreichen. Für Oligoklonale Banden, Reiber-Schema und ASI müssen Vergleichswerte im Serum (Albumin, Immunglobuline) bestimmt werden.
Aus diesem Grunde immer gleichzeitig eine zur selben Zeit entnommene Blutprobe einsenden. Es sollte eine Angabe zur Entnahmestelle gemacht werden (Ventrikel-, Lumbal-Liquor) und Trübungen, Blutbeimengungen usw. sollten vermerkt werden.
Werden Demenzmarker bestimmt, ist für die Liquorprobe die Wahl des Entnahme- und Versandröhrchens zu beachten: Bei der Untersuchung von 1-40- und 1-42-ß-Amyloid, Tau-Protein, Phospho-Tau und 14-3-3-Protein dürfen nur Polypropylen-Röhrchen (PP, trüb) verwendet werden. KEINE(!) Polystyrol-(PS, klar) und Styrol-Acrylnitril-(SAN, klar) Röhrchen oder Glasgefäße
(klar). Diese führen zu falsch niedrigen Werten.
Liquor (Mikrobiologische Diagnostik)
Lumbalpunktion unter aseptischen Bedingungen. Die ersten drei Tropfen sollten verworfen und der Liquor anschließend in einem sterilem Röhrchen, möglichst mit Spitzboden, aufgefangen werden.
Bei V.a. Shuntinfektion aseptische Liquorgewinnung aus dem Shunt
Wenn möglich, unterschiedliche Probenröhrchen für unterschiedliche Untersuchungen:
- Mikrobiologische Routinediagnostik (incl. Liquorlatex): 1-2 ml, Informationen zum Liquorlatex: ein direkter Antigen-Nachweis aus Liquor ist nur als Bestätigung einer positiven Mikroskopie mit entsprechenden verdächtigen Keimen sinnvoll. Wir empfehlen bei mikroskopisch und/oder kulturell negativem Liquor eine PCR auf Pneumokokken und Meningokokken.
- Untersuchung auf Mykobakterien: mind. 2 ml (optimal: 5 ml beim Erwachsenen)
Zusätzliche Abnahme von Blutkulturen vor Beginn der antibiotischen Therapie
Der Transport zum Labor sollte so schnell wie möglich innerhalb der Laborpräsenzzeiten erfolgen (ggf. per Taxi). Liquor, der nachmittags oder später eingesendet wird, sollte telefonisch vorangekündigt werden.
- Innerhalb der Präsenzzeit: (02 09) 15 86-133
- Außerhalb der Präsenzzeit: (01 77) 46 62 729
Wenn ein direkter Transport zum Labor nicht möglich ist, sollte der Liquor für die mikrobiologische Diagnostik bei Raumtemperatur verwahrt werden.
Eine zusätzliche Beimpfung einer Blutkulturflasche mit Liquor kann besonders bei längerer Verwahrzeit sinnvoll sein.
GlucoExact
Da Glukose durch die Glykolyse regulär abgebaut wird, sind optimale präanalytische Bedingungen von besonderer Bedeutung. Durch die Verwendung der GlucoExact-Monovette wird die Glykolyse unmittelbar und zuverlässig gehemmt.
Bei der Blutentnahme muss unbedingt der richtige Füllstand in der Monovette eingehalten werden, da ein Verdünnungsfaktor zur Berechnung der Glukosekonzentration verwendet wird. Bei Unterfüllung ist ein korrektes Mischungsverhältnis nicht gewährleistet. Zusätzlich führt eine Unterfüllung zur Erhöhung der Fluoridkonzentration und somit zu erhöhtem Hämolyserisiko. GlucoExact-Monovette unmittelbar nach der Blutentnahme mindestens 3 x sorgfältig über Kopf schwenken, nicht schütteln. Die Glukose ist bei Raumtemperatur 48 Stunden stabil.
Urin (Klinische Chemie)
Ist der Referenzbereich bei Untersuchungen aus Urin auf einen Liter bezogen, reicht im Allgemeinen eine Spontan-Urinprobe (z.B. zweiter Morgenurin). Etwaige Diureseeffekte können durch simultane Bestimmung des Kreatinins korrigiert werden.
Ist das Ergebnis auf die Tagesausscheidungen bezogen, muss hierfür ein 24-Stunden-Sammelurin verwendet werden. Dazu dem Patienten ein sauberes Gefäß aushändigen (auf Anfrage sind Urin-Behälter zur Sammlung erhältlich). Die Sammelperiode beginnt nach dem ersten Morgenurin und endet mit dem Morgenurin des folgenden Tages. Den ersten Urin nach dem Aufstehen zum Beginn der Sammelperiode in die Toilette entleeren. Für die Untersuchung reicht eine Teilmenge des durchmischten Sammelurins. Das Urinvolumen an der auf der Sammelflasche befindlichen Skala ablesen, dokumentieren und dem Labor unbedingt auch auf dem Einsendeschein mitteilen.
Bei fehlender Sammelmenge können viele Untersuchungsergebnisse nicht valide bewertet werden. Urin gründlich durchmischen. Die für den angeforderten Test benötigte Urinmenge in die entsprechende Urinmonovette überführen. Für bestimmte Untersuchungen (z.B. Katecholamine) ist es notwendig, dem Urin vor der Sammlung Stabilisatoren vorzulegen. Nach jeder Urinzugabe in das Sammelgefäß muss dieses sorgfältig mit dem Stabilisator vermischt werden. Spezielle Sammelgefäße mit Stabilisatoren sind auf Anfrage erhältlich.
Urin (Mikrobiologische Diagnostik)
Voraussetzung für die Bewertung eines Harnwegsinfektes sind das geeignete Material, eine korrekte Gewinnung und die korrekte Lagerung des Urins.
Geeignetes Material:
Nativurin (1. Wahl) in einer Urinmonovette.
Alternativ:
Urikult, jedoch mit einer schlechteren diagnostischen Wertigkeit. Daher raten wir davon ab, sofern eine Kühlmöglichkeit zur Probenlagerung zur Verfügung steht.
Nachteile:
Ungeeignetes Medium für empfindliche Keime, Diagnostik dauert länger, Beimpfung des Urikultes ist fehlerträchtig, kein Urinstatus/Hemmstofftest möglich, schlechteres Abschätzen von Keimzahlverhältnissen
Vorteil:
Auftragung des Urins direkt auf dem Urikult, so dass eine Kühlung vor dem Transport nicht notwendig ist. Sollte zwischen der Urinabgabe und der Beimpfung des Urikultes mehr als eine halbe Stunde Zeit vergehen, muss der Nativurin bis zur Beimpfung im Kühlschrank gelagert werden.
Für die Urikultbewertung ist eine fehlerfreie Beimpfung von elementarer Bedeutung. Eine genaue Anleitung kann über unseren Außendienst bei Frau Gruda unter (02 09) 15 86-223 und bei Frau Hövelmann unter (02 09) 15 86-225 angefordert werden.
Ungeeignetes Material:
Abstriche von Urin, Dauerkatheter oder den Einstichstellen von Dauerkathetern, 24 h Sammelurin
Gewinnung
Mittelstrahlurin
Der Patient gewinnt den Mittelstrahlurin selbst und muss zur korrekten Gewinnung zu folgenden Punkten umfassend instruiert werden:
- Frühestens drei Stunden nach der letzten Miktion kann der Morgenurin bzw. ein Urin gewonnen werden.
- Zur Vermeidung einer Kontamination der Urinprobe mit Urethral- und/oder Umgebungsflora muss auf eine sorgfältige Reinigung des Introitus urethrae geachtet werden.
- Die sterile Gewinnung eines Mittelstrahlurins erfolgt durch Verwerfen der ersten und letzten Urinportion. Der Mittelstrahlurin wird in einem sterilen Probengefäß aufgefangen.
- ACHTUNG! Eine Urinabgabe von wenigen Tropfen ist ungeeignet. Gegebenenfalls muss der Patient vor Abgabe der Probe mit Flüssigkeit versorgt werden.
- Eine genaue Anleitung zur Uringewinnung kann über unseren Außendienst bei Frau Gruda unter (02 09) 15 86-223 und bei Frau Hövelmann unter (02 09) 15 86-225 angefordert werden.
Dauerkatheterurin
Künstliche harnableitende Wege sind – gerade bei längeren Liegezeiten – durch Bildung von Biofilmen mit Keimen der Urethral- und/oder Umgebungsflora – häufig ein Reservoir von Keimen, die für die Behandlung mit Antibiotika unzugänglich sind. Daher gilt immer:
- Dauerkatheter möglichst immer VOR Urinentnahme wechseln und erste Urinportionen verwerfen.
- Die Urinentnahme erfolgt beim handelsüblichen geschlossenen Ableitungssystem an der vorgesehenen Punktionsstelle und NIEMALS aus dem Ablaufbeutel.
- Zur Vermeidung einer Keimeinschleppung und einer Kontamination der Probe muss die Punktionsstelle durch ein alkoholisches Desinfektionsmittel desinfiziert werden.
Einmalkatheterurin
Ein Einmalkatheter ist nur dann ein steril gewonnenes Material, wenn im Vorfeld eine gründliche Reinigung des Introitus urethrae vorgenommen wurde.
Blasenpunktionsurin
Bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und nicht kooperativen Patienten eignet sich die Uringewinnung durch Punktion. Eine Kontamination ist bei einer sachgerechten Abnahme äußerst selten.
Lagerung/Transport des Urins
ACHTUNG! Der Urin darf bei Raumtemperatur auf keinen Fall länger als eine halbe Stunde stehen – egal ob er nativ verschickt wird oder ob im Verlauf ein Urikult beimpft werden soll. Nach Urinabgabe muss der Urikult innerhalb von 30 Minuten beimpft werden. Sollte eine längere Zeit zwischen der Abgabe und Beimpfung vergehen, muss der Urin bis zur Beimpfung im Kühlschrank gelagert werden.
Nativurin muss zur Vermeidung einer sekundären Keimvermehrung sofort und bis zum Versand im Kühlschrank gelagert werden.
Alternativ muss ein Urikult umgehend korrekt beimpft werden. Anschließend muss er für 24 h bei 37°C bebrütet oder unbebrütet ins Labor transportiert werden.
ACHTUNG! Der Urikult darf auf gar keinen Fall länger als 24 h bebrütet werden, da die Keime auf dem Medium aufgrund eines Nährstoffmangels absterben und nicht mehr angezüchtet werden können.
Ausfüllen des Begleitscheins
Material muss exakt auf dem Schein angegeben werden (z.B. Einmal- oder Dauerkatheter, Mittelstrahlurin, Urin aus Nierenfistelkatheter etc.)! Gibt es diese Auswahlmöglichkeiten nicht, muss die Angabe unter den freien Bemerkungen vermerkt werden.
Klinische Angaben sind ebenfalls wichtig für die Beurteilung eines Urins, z.B. Urin prä-OP.
Neben dem Material muss auch die Anforderung klar gekennzeichnet sein: z.B. Erreger und Resistenzen und/oder Screening auf multiresistente Erreger.
+ Probenversand
Versand und Transport von Untersuchungsmaterial

Die Untersuchungsproben müssen je nach Probenart und Untersuchungsauftrag sachgerecht bis zur Abholung durch die Kuriere oder bis zum
Probenversand aufbewahrt werden (s. entsprechende Hinweise). Da der Zeitraum zwischen Probenentnahme und dem Beginn der Analyse
möglichst klein zu halten ist, werden die Abholzeiten nach den Bedürfnissen unserer Einsender zum Teil auch mehrmals täglich festgelegt.
Die Proben werden in den Kurierfahrzeugen in speziellen Transportkoffern befördert, so dass sowohl die Anforderungen der
Verpackungsvorschrift P 650 für diagnostische Proben als auch die präanalytischen Anforderungen der DIN ISO 15189 zum Probentransport
erfüllt werden (Einhaltung einer stabilen geeigneten Probentemperatur).
Hinweis für PCR-Material: bitte per schnellstmöglichem Versand über eigenen Kurier oder Laborkurier (kein Postversand!) ans Labor senden.
Bei Lagerung bitte max. 24 Stunden lagern bei 2-8 Grad.
Für den Postversand von Untersuchungsproben stehen voradressierte Versandpäckchen inkl. Versandmaterial zur Verfügung.
Diese ermöglichen einen einfachen und schnellen Postversand.
Unser Logistik-Service bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten des Probentransports. So steht Ihnen unser Kurierdienst oder die Möglichkeit
des Postversandes zur Verfügung. Die kurzen Transportwege zu unseren regionalen Einsendern ermöglichen uns eine schnelle und sichere Befundung,
da unnötiger Zeitverlust infolge der Transportzeiten vermieden und dadurch bedingte Störfaktoren reduziert werden. Da wir zum größten Teil
unseren eigenen Kurierdienst einsetzen, haben wir die Möglichkeit, flexibel und schnell Notfallproben außerplanmäßig bei Ihnen abzuholen.
Bei der zeitlichen Festlegung der Probenabholung berücksichtigen wir weitgehend Ihre Wünsche. Neben dem reinen Probentransport beinhaltet
unser Logistikservice auch die Bereitstellung geeigneter Entnahmesysteme (Sarstedt-Sicherheitssystem) und Versandmaterialien.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Blutentnahmen in unserem Hause, insbesondere bei eiligen Untersuchungen und
bei Untersuchungen, bei denen das Probenmaterial unmittelbar nach der Entnahme zu analysieren ist.