Das Hepatitis B-Virus gehört zur Familie der Hepadnaviridae. Hepatitis B ist eine virale Infektion, die auf dem Blutweg übertragen wird und die Leber angreift. Weltweit ist sie die häufigste schwere Lebererkrankung. Hepatitis B ist sehr ansteckend und wird relativ einfach von einem infizierten Patienten auf andere Menschen übertragen. Das Hepatitis-B-Virus ist 100-mal ansteckender als das HI-Virus.
Die Anwesenheit von HBV-DNA im Serum chronischer Träger scheint der beste Marker für die virale Replikation zu sein und wird verwendet, um den Krankheitsverlauf bei Patienten zu überwachen, die unter anti-viraler Therapie stehen. In mehreren Studien wurde beobachtet, daß eine schnelle und andauernde Abnahme des HBV-DNA-Spiegels bei Patienten, die α-Interferon erhalten, eine gute Vorhersage für einen günstigen klinischen Verlauf ermöglicht. Deshalb ist der quantitative Nachweis von HBV-DNA eine wertvolle Ergänzung zu den anderen serologischen Markern der HBV-Infektion.

Namentliche Meldepflicht (d. h. Name, Geburtsdatum und Anschrift des Patienten) an das zuständige Gesundheitsamt ist, sofern der direkte (Erregernachweis) oder der indirekte (Antikörper) Nachweis auf eine akute Infektion hinweisen, gesetzlich vorgeschrieben (§ 7 (1) IfSG).

 


Präanalytik-Hinweis:

  • Bestätigungsdiagnostik: Bei einem positiven HBs-Antigen Befund erfolgt unmittelbar anschließend die Bestätigungsdiagnostik durch eine HBV-DNA-Bestimmung mittels qualitativer PCR aus Serum.
  • Für die Hepatitis B (HBV)-Viruslastbestimmung wird ein großes EDTA-Röhrchen benötigt (7,5 ml).

 

Untersuchungsdetails
Probenmaterial EDTA-Blut Serum
Menge 7,5 ml 4 ml
Methode RealTime-PCR RealTime-PCR
Indikation
Die quantitative Bestimmung von HBV-DNA gibt genaue Aufschlüsse über die Viruslast und Infektiösität. Diese Bestimmung dient auch als prognostischer Marker, besonders bei anti-HBe-positiven Patienten und als Kontrolle eines Therapieerfolges.
Referenzbereich / Entscheidungsgrenze Alle Standorte
negativ
Fremdleistung Nein Nein
Akkreditierung Ja Ja
Besondere Präanalytik Material für Hepatitis B (HBV)-Viruslastbestimmung Bestätigungstest: Zum qualitativen Nachweis von HBV-RNA bei positivem HBs-Antigen wird Serum verwendet!
Standorte
Gelsenkirchen
Letzte Aktualisierung: 22.06.2023

+ Allgemeine Präanalytik und Probenkennzeichnung

EDTA-Blut

EDTA-Blut wird eingesetzt für Untersuchungen der Blutzellen selbst (Blutbild, jegliche Hämoglobinbestimmung) oder für Bestimmung der Stoffe, die an oder in den Zellen anzutreffen sind (Blei, Vitamin B1, B2, B6, Erythrozytenenzyme, Medikamente wie Cyclosporin oder Tacrolimus, PCR-Diagnostik oder Genotypisierung).

EDTA-Blut nicht einfrieren (Hämolyse!). Blut in EDTA-Monovette abnehmen und bei 4 – 8 °C lagern.

Serum

Serum erhält man, wenn die korpuskulären Teile des Vollblutes (Zellen, Fibrin) nach der Gerinnung durch Zentrifugation von den in der Blutflüssigkeit gelösten Bestandteilen abgetrennt werden. Aus diesem Serum können die meisten klinisch-chemischen und serologischen Untersuchungen problemlos durchgeführt werden.

Blut wie unter Vollblut beschrieben entnehmen und nach 30 – 60 Min. bei 3.000 U/Min. für 15 Min. zentrifugieren; den Überstand (Serum) in ein steriles Röhrchen für Blut/Serum überführen und versenden bzw. bei 4 – 8 °C lagern.

+ Hinweise zur Präanalytik

Bitte für diese Untersuchung eine separate Monovette abnehmen. Das Blut nach der Abnahme kühl (2-8°C) lagern. Namentliche Meldepflicht gesetzlich vorgeschrieben (§ 7, (1) IFSG).

+ Probenversand

Versand und Transport von Untersuchungsmaterial

Transport
Transport

Die Untersuchungsproben müssen je nach Probenart und Untersuchungsauftrag sachgerecht bis zur Abholung durch die Kuriere oder bis zum
Probenversand aufbewahrt werden (s. entsprechende Hinweise). Da der Zeitraum zwischen Probenentnahme und dem Beginn der Analyse
möglichst klein zu halten ist, werden die Abholzeiten nach den Bedürfnissen unserer Einsender zum Teil auch mehrmals täglich festgelegt.
Die Proben werden in den Kurierfahrzeugen in speziellen Transportkoffern befördert, so dass sowohl die Anforderungen der
Verpackungsvorschrift P 650 für diagnostische Proben als auch die präanalytischen Anforderungen der DIN ISO 15189 zum Probentransport
erfüllt werden (Einhaltung einer stabilen geeigneten Probentemperatur).

Hinweis für PCR-Material: bitte per schnellstmöglichem Versand über eigenen Kurier oder Laborkurier (kein Postversand!) ans Labor senden.
Bei Lagerung bitte max. 24 Stunden lagern bei 2-8 Grad.

Für den Postversand von Untersuchungsproben stehen voradressierte Versandpäckchen inkl. Versandmaterial zur Verfügung.
Diese ermöglichen einen einfachen und schnellen Postversand.

Unser Logistik-Service bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten des Probentransports. So steht Ihnen unser Kurierdienst oder die Möglichkeit
des Postversandes zur Verfügung. Die kurzen Transportwege zu unseren regionalen Einsendern ermöglichen uns eine schnelle und sichere Befundung,
da unnötiger Zeitverlust infolge der Transportzeiten vermieden und dadurch bedingte Störfaktoren reduziert werden. Da wir zum größten Teil
unseren eigenen Kurierdienst einsetzen, haben wir die Möglichkeit, flexibel und schnell Notfallproben außerplanmäßig bei Ihnen abzuholen.
Bei der zeitlichen Festlegung der Probenabholung berücksichtigen wir weitgehend Ihre Wünsche. Neben dem reinen Probentransport beinhaltet
unser Logistikservice auch die Bereitstellung geeigneter Entnahmesysteme (Sarstedt-Sicherheitssystem) und Versandmaterialien.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Blutentnahmen in unserem Hause, insbesondere bei eiligen Untersuchungen und
bei Untersuchungen, bei denen das Probenmaterial unmittelbar nach der Entnahme zu analysieren ist.