Bei Lacosamid handelt es sich um eine so genannte funktionalisierte Aminosäure. Das Glycin-Molekül ist strukturell verändert, und zwar durch Acetylierung am N-Atom, durch eine Ether-Funktion an C-2 (Methoxymethyl-Rest) und die N-Benzyl-amid-Struktur.
Lacosamid einerseits als Natriumkanal-Modulator: In elektrophysiologischen Studien verstärkte Lacosamid selektiv die langsame Inaktivierung spannungsabhängiger Natriumkanäle, ohne dabei die schnelle Inaktivierung zu beeinflussen. Es vermindert selektiv überschießende Nervenreaktionen, ohne die normale Kommunikation der Nervenzellen zu beeinflussen. Damit sollen pathologische Aktionen gehemmt und gleichzeitig physiologische Aktionen aufrecht erhalten werden.
Andererseits bestehen Wechselwirkungen mit dem Collapsin Response Mediator Protein-2 (CRMP-2), einem neuronalen Protein, das beim Auswachsen von Nervenfortsätzen – bedingt durch epileptische Anfälle oder Schmerzen – und der Exzitotoxizität eine wichtige Rolle spielt. Diese Interaktion könnte den Verlauf der Krankheit beeinflussen.
Lacosamid hat eine hohe Bioverfügbarkeit von fast 100 %. Nach oraler Gabe sind maximale Plasmaspiegel nach 1 bis 2 h erreicht. Die Halbwertszeit liegt bei 13 h, was eine zweimal tägliche Applikation ermöglicht. 95 % einer Dosis werden im Urin ausgeschieden, und zwar 40 % unverändert und 30 % als inaktiver Metabolit. Wechselwirkungen mit anderen Antiepileptika wurden nicht gesehen.
Bislang wurden über 3.500 Patienten untersucht, davon über 1.200 in randomisierten kontrollierten Studien. Eine Wirksamkeit konnte auch bei den Patienten nachgewiesen werden, die auf neuere Antiepileptika nicht mehr ansprachen.

Untersuchungsdetails
Probenmaterial Serum
Menge 1 ml
Methode LC/MS
Indikation
Therapiekontrolle
Referenzbereich / Entscheidungsgrenze Alle Standorte
1-10 mg/l
Fremdleistung Nein
Akkreditierung Ja
Standorte
Gelsenkirchen
Letzte Aktualisierung: 13.01.2020

+ Allgemeine Präanalytik und Probenkennzeichnung

Serum

Serum erhält man, wenn die korpuskulären Teile des Vollblutes (Zellen, Fibrin) nach der Gerinnung durch Zentrifugation von den in der Blutflüssigkeit gelösten Bestandteilen abgetrennt werden. Aus diesem Serum können die meisten klinisch-chemischen und serologischen Untersuchungen problemlos durchgeführt werden.

Blut wie unter Vollblut beschrieben entnehmen und nach 30 – 60 Min. bei 3.000 U/Min. für 15 Min. zentrifugieren; den Überstand (Serum) in ein steriles Röhrchen für Blut/Serum überführen und versenden bzw. bei 4 – 8 °C lagern.

+ Allgemeiner Hinweis

Der angegebene Normbereich bezieht sich auf den Talspiegel. Zur Bestimmung des Talspiegels ist es notwendig, die Blutentnahme unmittelbar vor der nächsten Wirkstoffeinnahme durchzuführen.

+ Probenversand

Versand und Transport von Untersuchungsmaterial

Transport
Transport

Die Untersuchungsproben müssen je nach Probenart und Untersuchungsauftrag sachgerecht bis zur Abholung durch die Kuriere oder bis zum
Probenversand aufbewahrt werden (s. entsprechende Hinweise). Da der Zeitraum zwischen Probenentnahme und dem Beginn der Analyse
möglichst klein zu halten ist, werden die Abholzeiten nach den Bedürfnissen unserer Einsender zum Teil auch mehrmals täglich festgelegt.
Die Proben werden in den Kurierfahrzeugen in speziellen Transportkoffern befördert, so dass sowohl die Anforderungen der
Verpackungsvorschrift P 650 für diagnostische Proben als auch die präanalytischen Anforderungen der DIN ISO 15189 zum Probentransport
erfüllt werden (Einhaltung einer stabilen geeigneten Probentemperatur).

Hinweis für PCR-Material: bitte per schnellstmöglichem Versand über eigenen Kurier oder Laborkurier (kein Postversand!) ans Labor senden.
Bei Lagerung bitte max. 24 Stunden lagern bei 2-8 Grad.

Für den Postversand von Untersuchungsproben stehen voradressierte Versandpäckchen inkl. Versandmaterial zur Verfügung.
Diese ermöglichen einen einfachen und schnellen Postversand.

Unser Logistik-Service bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten des Probentransports. So steht Ihnen unser Kurierdienst oder die Möglichkeit
des Postversandes zur Verfügung. Die kurzen Transportwege zu unseren regionalen Einsendern ermöglichen uns eine schnelle und sichere Befundung,
da unnötiger Zeitverlust infolge der Transportzeiten vermieden und dadurch bedingte Störfaktoren reduziert werden. Da wir zum größten Teil
unseren eigenen Kurierdienst einsetzen, haben wir die Möglichkeit, flexibel und schnell Notfallproben außerplanmäßig bei Ihnen abzuholen.
Bei der zeitlichen Festlegung der Probenabholung berücksichtigen wir weitgehend Ihre Wünsche. Neben dem reinen Probentransport beinhaltet
unser Logistikservice auch die Bereitstellung geeigneter Entnahmesysteme (Sarstedt-Sicherheitssystem) und Versandmaterialien.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Blutentnahmen in unserem Hause, insbesondere bei eiligen Untersuchungen und
bei Untersuchungen, bei denen das Probenmaterial unmittelbar nach der Entnahme zu analysieren ist.