Siehe auch Community Acquired Pneumonia (CAP).

Legionellen sind bewegliche (ein oder mehrere polare oder subpolare Flagellen) gramnegative Stäbchenbakterien. Beim Menschen wurden bisher 18 verschiedene Spezies isoliert, häufigster human-pathogener Erreger ist Legionella pneumophila (Serogruppen 1, 4 und 6), die für 80-85% der Erkrankungen verantwortlich.

Die Inkubationszeit: beträgt bei der Legionellen-Pneumonie (klassische Legionellose, Legionärskrankheit) 2-10 Tage, beim Pontiac-Fieber 1-2 Tage.

Untersuchungsdetails
Probenmaterial Urin (immunchromatographischer Schnelltest) Bronchialsekret (PCR) Sputum Broncheallavage
Menge 5 ml 2 ml
Methode Hybridisierung PCR Hybridisierung PCR Hybridisierung PCR Hybridisierung PCR
Indikation
V. a. Legionellose, insbesondere bei Pneumonie
Referenzbereich / Entscheidungsgrenze Alle Standorte
negativ
Alle Standorte
negativ
Alle Standorte
negativ
Alle Standorte
negativ
Fremdleistung Nein Nein Nein Nein
Akkreditierung Ja Ja Ja Ja
Standorte
Gelsenkirchen
Letzte Aktualisierung: 13.01.2020

+ Allgemeine Präanalytik und Probenkennzeichnung

Urin (Klinische Chemie)

Ist der Referenzbereich bei Untersuchungen aus Urin auf einen Liter bezogen, reicht im Allgemeinen eine Spontan-Urinprobe (z.B. zweiter Morgenurin). Etwaige Diureseeffekte können durch simultane Bestimmung des Kreatinins korrigiert werden.

Ist das Ergebnis auf die Tagesausscheidungen bezogen, muss hierfür ein 24-Stunden-Sammelurin verwendet werden. Dazu dem Patienten ein sauberes Gefäß aushändigen (auf Anfrage sind Urin-Behälter zur Sammlung erhältlich). Die Sammelperiode beginnt nach dem ersten Morgenurin und endet mit dem Morgenurin des folgenden Tages. Den ersten Urin nach dem Aufstehen zum Beginn der Sammelperiode in die Toilette entleeren. Für die Untersuchung reicht eine Teilmenge des durchmischten Sammelurins. Das Urinvolumen an der auf der Sammelflasche befindlichen Skala ablesen, dokumentieren und dem Labor unbedingt auch auf dem Einsendeschein mitteilen.

Bei fehlender Sammelmenge können viele Untersuchungsergebnisse nicht valide bewertet werden. Urin gründlich durchmischen. Die für den angeforderten Test benötigte Urinmenge in die entsprechende Urinmonovette überführen. Für bestimmte Untersuchungen (z.B. Katecholamine) ist es notwendig, dem Urin vor der Sammlung Stabilisatoren vorzulegen. Nach jeder Urinzugabe in das Sammelgefäß muss dieses sorgfältig mit dem Stabilisator vermischt werden. Spezielle Sammelgefäße mit Stabilisatoren sind auf Anfrage erhältlich.

Urin (Mikrobiologische Diagnostik)

Voraussetzung für die Bewertung eines Harnwegsinfektes sind das geeignete Material, eine korrekte Gewinnung und die korrekte Lagerung des Urins.

Geeignetes Material:
Nativurin (1. Wahl) in einer Urinmonovette.

Alternativ:
Urikult, jedoch mit einer schlechteren diagnostischen Wertigkeit. Daher raten wir davon ab, sofern eine Kühlmöglichkeit zur Probenlagerung zur Verfügung steht.

Nachteile:
Ungeeignetes Medium für empfindliche Keime, Diagnostik dauert länger, Beimpfung des Urikultes ist fehlerträchtig, kein Urinstatus/Hemmstofftest möglich, schlechteres Abschätzen von Keimzahlverhältnissen

Vorteil:
Auftragung des Urins direkt auf dem Urikult, so dass eine Kühlung vor dem Transport nicht notwendig ist. Sollte zwischen der Urinabgabe und der Beimpfung des Urikultes mehr als eine halbe Stunde Zeit vergehen, muss der Nativurin bis zur Beimpfung im Kühlschrank gelagert werden.

Für die Urikultbewertung ist eine fehlerfreie Beimpfung von elementarer Bedeutung. Eine genaue Anleitung kann über unseren Außendienst bei Frau Gruda unter (02 09) 15 86-223 und bei Frau Hövelmann unter (02 09) 15 86-225 angefordert werden.

Ungeeignetes Material:
Abstriche von Urin, Dauerkatheter oder den Einstichstellen von Dauerkathetern, 24 h Sammelurin

Gewinnung
Mittelstrahlurin
Der Patient gewinnt den Mittelstrahlurin selbst und muss zur korrekten Gewinnung zu folgenden Punkten umfassend instruiert werden:

  • Frühestens drei Stunden nach der letzten Miktion kann der Morgenurin bzw. ein Urin gewonnen werden.
  • Zur Vermeidung einer Kontamination der Urinprobe mit Urethral- und/oder Umgebungsflora muss auf eine sorgfältige Reinigung des Introitus urethrae geachtet werden.
  • Die sterile Gewinnung eines Mittelstrahlurins erfolgt durch Verwerfen der ersten und letzten Urinportion. Der Mittelstrahlurin wird in einem sterilen Probengefäß aufgefangen.
  • ACHTUNG! Eine Urinabgabe von wenigen Tropfen ist ungeeignet. Gegebenenfalls muss der Patient vor Abgabe der Probe mit Flüssigkeit versorgt werden.
  • Eine genaue Anleitung zur Uringewinnung kann über unseren Außendienst bei Frau Gruda unter (02 09) 15 86-223 und bei Frau Hövelmann unter (02 09) 15 86-225 angefordert werden.

Dauerkatheterurin
Künstliche harnableitende Wege sind – gerade bei längeren Liegezeiten – durch Bildung von Biofilmen mit Keimen der Urethral- und/oder Umgebungsflora – häufig ein Reservoir von Keimen, die für die Behandlung mit Antibiotika unzugänglich sind. Daher gilt immer:

  • Dauerkatheter möglichst immer VOR Urinentnahme wechseln und erste Urinportionen verwerfen.
  • Die Urinentnahme erfolgt beim handelsüblichen geschlossenen Ableitungssystem an der vorgesehenen Punktionsstelle und NIEMALS aus dem Ablaufbeutel.
  • Zur Vermeidung einer Keimeinschleppung und einer Kontamination der Probe muss die Punktionsstelle durch ein alkoholisches Desinfektionsmittel desinfiziert werden.

Einmalkatheterurin
Ein Einmalkatheter ist nur dann ein steril gewonnenes Material, wenn im Vorfeld eine gründliche Reinigung des Introitus urethrae vorgenommen wurde.

Blasenpunktionsurin
Bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und nicht kooperativen Patienten eignet sich die Uringewinnung durch Punktion. Eine Kontamination ist bei einer sachgerechten Abnahme äußerst selten.

Lagerung/Transport des Urins
ACHTUNG! Der Urin darf bei Raumtemperatur auf keinen Fall länger als eine halbe Stunde stehen – egal ob er nativ verschickt wird oder ob im Verlauf ein Urikult beimpft werden soll. Nach Urinabgabe muss der Urikult innerhalb von 30 Minuten beimpft werden. Sollte eine längere Zeit zwischen der Abgabe und Beimpfung vergehen, muss der Urin bis zur Beimpfung im Kühlschrank gelagert werden.
Nativurin muss zur Vermeidung einer sekundären Keimvermehrung sofort und bis zum Versand im Kühlschrank gelagert werden.
Alternativ muss ein Urikult umgehend korrekt beimpft werden. Anschließend muss er für 24 h bei 37°C bebrütet oder unbebrütet ins Labor transportiert werden.
ACHTUNG! Der Urikult darf auf gar keinen Fall länger als 24 h bebrütet werden, da die Keime auf dem Medium aufgrund eines Nährstoffmangels absterben und nicht mehr angezüchtet werden können.

Ausfüllen des Begleitscheins
Material muss exakt auf dem Schein angegeben werden (z.B. Einmal- oder Dauerkatheter, Mittelstrahlurin, Urin aus Nierenfistelkatheter etc.)! Gibt es diese Auswahlmöglichkeiten nicht, muss die Angabe unter den freien Bemerkungen vermerkt werden.
Klinische Angaben sind ebenfalls wichtig für die Beurteilung eines Urins, z.B. Urin prä-OP.
Neben dem Material muss auch die Anforderung klar gekennzeichnet sein: z.B. Erreger und Resistenzen und/oder Screening auf multiresistente Erreger.

Bronchialsekret

Sputum

Probengefäß:
steriles, weitlumiges, fest verschließbares Gefäß

Probengewinnung:
durch Abhusten aus den tiefen Atemwegen

Morgensputum ist am besten für die Diagnostik geeignet
Gewinnung von Sputum unter Anleitung von geschultem medizinischem Personal. Anregung der Sputumproduktion durch mehrmaliges tiefes Ein- und Ausatmen, evtl. nach jedem Einatmen die Luft kurz anhalten
Bei mangelnder Sekretproduktion kann eine Inhalation mit steriler physiologischer Kochsalzlösung durchgeführt werden vor der Gewinnung.
Möglichst geringe Kontamination mit Speichel anstreben (Speichel ist für die mikrobiologische Diagnostik unbrauchbar)
Ggf. Mundspülung vor Probengewinnung mit Wasser. Für eine TBC Untersuchung sollte steriles Wasser oder eine sterile physiologische Kochsalzlösung zur Mundspülung verwendet werden.

Durch Abhusten in das Probengefäß Sputum auffangen, sofort fest verschließen.
Mehrmaliges Abhusten möglich, aber möglichst kein Sammelsputum über einen längeren Zeitraum (in Ausnahmefällen über max. 1 Stunde sammeln)
Sollte ein direkter Transport zum mikrobiologischen Labor nicht möglich sein: Verwahrung kurzzeitig bei 4°C. Längere Verwahrungszeiten mindern die Anzuchtqualität.
Das Beimpfen einer Blutkulturflasche mit Sputum ist ungeeignet.

Broncho-Alveoläre Lavage

Zur Reduktion der Kontamination mit Flora des Mund-Nasen-Rachenraum sollten vor der Bronchoskopie Sekretansammlungen im Mund-Nasen-Rachenraum und inder Trachea separat abgesaugt und verworfen werden.

Zur broncho-alveolären Lavage wird das Bronchoskop in periphere Abschnitte des Bronchialbaumes eingeführt. Bis zu 160 ml isotoner Kochsalzlösung werden fraktioniert appliziert und aspiriert. Es sollten mindestens 50 ml Flüssigkeit wiedergewonnen werden, wobei das erste Aspirat verworfen wird.

Zur Erhöhung der Sensitivität und Spezifität sollten die Proben insbesondere aus der Nähe der vermuteten Infektherde gewonnen werden. Die Lokalisation der Probenabnahme muss auf dem Anforderungsschein vermerkt werden.

Die Verwendung von anästhesierenden Gelen kann antimikrobiell wirken und das Ergebnis beeinflussen.

+ Hinweise zur Präanalytik

Probentransport möglichst gekühlt (2-8°C)

+ Allgemeiner Hinweis

Namentliche Meldepflicht (d. h. Name, Geburtsdatum und Anschrift des Patienten) an das zuständige Gesundheitsamt ist, sofern der direkte (Erregernachweis) oder der indirekte (Antikörper) Nachweis auf eine akute Infektion hinweisen, gesetzlich vorgeschrieben (Paragraph 7, Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes).

+ Probenversand

Versand und Transport von Untersuchungsmaterial

Transport
Transport

Die Untersuchungsproben müssen je nach Probenart und Untersuchungsauftrag sachgerecht bis zur Abholung durch die Kuriere oder bis zum
Probenversand aufbewahrt werden (s. entsprechende Hinweise). Da der Zeitraum zwischen Probenentnahme und dem Beginn der Analyse
möglichst klein zu halten ist, werden die Abholzeiten nach den Bedürfnissen unserer Einsender zum Teil auch mehrmals täglich festgelegt.
Die Proben werden in den Kurierfahrzeugen in speziellen Transportkoffern befördert, so dass sowohl die Anforderungen der
Verpackungsvorschrift P 650 für diagnostische Proben als auch die präanalytischen Anforderungen der DIN ISO 15189 zum Probentransport
erfüllt werden (Einhaltung einer stabilen geeigneten Probentemperatur).

Hinweis für PCR-Material: bitte per schnellstmöglichem Versand über eigenen Kurier oder Laborkurier (kein Postversand!) ans Labor senden.
Bei Lagerung bitte max. 24 Stunden lagern bei 2-8 Grad.

Für den Postversand von Untersuchungsproben stehen voradressierte Versandpäckchen inkl. Versandmaterial zur Verfügung.
Diese ermöglichen einen einfachen und schnellen Postversand.

Unser Logistik-Service bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten des Probentransports. So steht Ihnen unser Kurierdienst oder die Möglichkeit
des Postversandes zur Verfügung. Die kurzen Transportwege zu unseren regionalen Einsendern ermöglichen uns eine schnelle und sichere Befundung,
da unnötiger Zeitverlust infolge der Transportzeiten vermieden und dadurch bedingte Störfaktoren reduziert werden. Da wir zum größten Teil
unseren eigenen Kurierdienst einsetzen, haben wir die Möglichkeit, flexibel und schnell Notfallproben außerplanmäßig bei Ihnen abzuholen.
Bei der zeitlichen Festlegung der Probenabholung berücksichtigen wir weitgehend Ihre Wünsche. Neben dem reinen Probentransport beinhaltet
unser Logistikservice auch die Bereitstellung geeigneter Entnahmesysteme (Sarstedt-Sicherheitssystem) und Versandmaterialien.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Blutentnahmen in unserem Hause, insbesondere bei eiligen Untersuchungen und
bei Untersuchungen, bei denen das Probenmaterial unmittelbar nach der Entnahme zu analysieren ist.