Klinisch präsentieren sich nachgewiesene Fälle zu Beginn mit einer akut beginnenden, grippeähnlichen Erkrankung. Bei schweren Verläufen kann sich in der ersten Woche eine Pneumonie entwickeln, welche später wiederum in ein akutes Atemnotsyndrom übergehen kann. Ein häufiges Begleitsymptom ist Durchfall; bei schweren Verläufen kann auch Nierenversagen auftreten. Alle bisherigen Fälle waren direkt oder über einen anderen Patienten mit der arabischen Halbinsel oder benachbarten Ländern assoziiert. Primäre Krankheitsfälle, d.h. Fälle ohne vorherige Exposition zu menschlichen Fällen, traten überwiegend in Saudi-Arabien, aber auch in Jordanien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman und Kuwait auf.
Untersuchungsdetails | |||||||||
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Probenmaterial | BAL | Sputum | Nasen/ Rachenabstrich | ||||||
Methode | RealTime-PCR | RealTime-PCR | RealTime-PCR | ||||||
Indikation |
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Referenzbereich / Entscheidungsgrenze | Alle Standorte |
Alle Standorte |
Alle Standorte |
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Fremdleistung | Ja | Ja | Ja | ||||||
Akkreditierung | Ja | Ja | Ja | ||||||
Standorte |
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+ Allgemeine Präanalytik und Probenkennzeichnung
Broncho-Alveoläre Lavage
Zur Reduktion der Kontamination mit Flora des Mund-Nasen-Rachenraum sollten vor der Bronchoskopie Sekretansammlungen im Mund-Nasen-Rachenraum und inder Trachea separat abgesaugt und verworfen werden.
Zur broncho-alveolären Lavage wird das Bronchoskop in periphere Abschnitte des Bronchialbaumes eingeführt. Bis zu 160 ml isotoner Kochsalzlösung werden fraktioniert appliziert und aspiriert. Es sollten mindestens 50 ml Flüssigkeit wiedergewonnen werden, wobei das erste Aspirat verworfen wird.
Zur Erhöhung der Sensitivität und Spezifität sollten die Proben insbesondere aus der Nähe der vermuteten Infektherde gewonnen werden. Die Lokalisation der Probenabnahme muss auf dem Anforderungsschein vermerkt werden.
Die Verwendung von anästhesierenden Gelen kann antimikrobiell wirken und das Ergebnis beeinflussen.
Sputum
Probengefäß:
steriles, weitlumiges, fest verschließbares Gefäß
Probengewinnung:
durch Abhusten aus den tiefen Atemwegen
Morgensputum ist am besten für die Diagnostik geeignet
Gewinnung von Sputum unter Anleitung von geschultem medizinischem Personal. Anregung der Sputumproduktion durch mehrmaliges tiefes Ein- und Ausatmen, evtl. nach jedem Einatmen die Luft kurz anhalten
Bei mangelnder Sekretproduktion kann eine Inhalation mit steriler physiologischer Kochsalzlösung durchgeführt werden vor der Gewinnung.
Möglichst geringe Kontamination mit Speichel anstreben (Speichel ist für die mikrobiologische Diagnostik unbrauchbar)
Ggf. Mundspülung vor Probengewinnung mit Wasser. Für eine TBC Untersuchung sollte steriles Wasser oder eine sterile physiologische Kochsalzlösung zur Mundspülung verwendet werden.
Durch Abhusten in das Probengefäß Sputum auffangen, sofort fest verschließen.
Mehrmaliges Abhusten möglich, aber möglichst kein Sammelsputum über einen längeren Zeitraum (in Ausnahmefällen über max. 1 Stunde sammeln)
Sollte ein direkter Transport zum mikrobiologischen Labor nicht möglich sein: Verwahrung kurzzeitig bei 4°C. Längere Verwahrungszeiten mindern die Anzuchtqualität.
Das Beimpfen einer Blutkulturflasche mit Sputum ist ungeeignet.
Nasen/ Rachenabstrich
ACHTUNG: entzündliche Epiglottitis: keine Manipulationen im Rachenraum! Probenentnahme erst nach Sicherung der Atemwege!). Mundspülung mehrfach mit Wasser.
Zunge durch einen Spatel runterdrücken oder mit einer Kompresse greifen und nach vorne ziehen.
Tupfer mit etwas Druck von oben nach unten über die Tonsillen, bzw. horizontal über Rachenwand streichen, ohne Lippen, Mundschleimhaut oder die Uvula zu berühren.
Bei Verdacht auf Diphtherie die Pseudomembranen leicht anheben und das Sekret von der Unterseite der Membran und vom Grund der Läsion mit einem Tupfer abstreichen. Auch abgezupfte Pseudomembran kann eingeschickt werden. Eine mögliche Atemwegsverlegung sollte bedacht werden. Nasopharyngeal-, und Rachenabstriche sind ebenfalls geeignet. Parallel dazu sollten Blutkulturen abgenommen werden.
Nasopharyngealabstrich
Tupfer vorsichtig in den unteren Nasengang, unterhalb der unteren Nasenmuschel, bis zum Nasopharynx einführen (Cave: Verletzungen und Nasenbluten).
Nasenabstrich
Ein mit steriler physiol. NaCl-Lösung befeuchteter Tupfer wird etwa 2 cm in die Nasenlöcher eingeführt, an der Mukosa gedreht und ins Transportmedium überführt.
Nasennebenhöhlenabstrich
Punktion des infizierten Sinus durch einen HNO-Arzt, nach transnasaler Desinfektion der Nasenschleimhaut. Eine Kontamination mit nasopharyngealer Flora muss vermieden werden.
Aspiration des betroffenen Sinus mit einer sterilen Spritze. Einsenden des Sekretes in einem sterilen Transportbehältnis (alternativ: sterile, verschlossene Punktionsspritze).
+ Hinweise zur Präanalytik
+ Probenversand
Versand und Transport von Untersuchungsmaterial

Die Untersuchungsproben müssen je nach Probenart und Untersuchungsauftrag sachgerecht bis zur Abholung durch die Kuriere oder bis zum
Probenversand aufbewahrt werden (s. entsprechende Hinweise). Da der Zeitraum zwischen Probenentnahme und dem Beginn der Analyse
möglichst klein zu halten ist, werden die Abholzeiten nach den Bedürfnissen unserer Einsender zum Teil auch mehrmals täglich festgelegt.
Die Proben werden in den Kurierfahrzeugen in speziellen Transportkoffern befördert, so dass sowohl die Anforderungen der
Verpackungsvorschrift P 650 für diagnostische Proben als auch die präanalytischen Anforderungen der DIN ISO 15189 zum Probentransport
erfüllt werden (Einhaltung einer stabilen geeigneten Probentemperatur).
Hinweis für PCR-Material: bitte per schnellstmöglichem Versand über eigenen Kurier oder Laborkurier (kein Postversand!) ans Labor senden.
Bei Lagerung bitte max. 24 Stunden lagern bei 2-8 Grad.
Für den Postversand von Untersuchungsproben stehen voradressierte Versandpäckchen inkl. Versandmaterial zur Verfügung.
Diese ermöglichen einen einfachen und schnellen Postversand.
Unser Logistik-Service bietet Ihnen verschiedene Möglichkeiten des Probentransports. So steht Ihnen unser Kurierdienst oder die Möglichkeit
des Postversandes zur Verfügung. Die kurzen Transportwege zu unseren regionalen Einsendern ermöglichen uns eine schnelle und sichere Befundung,
da unnötiger Zeitverlust infolge der Transportzeiten vermieden und dadurch bedingte Störfaktoren reduziert werden. Da wir zum größten Teil
unseren eigenen Kurierdienst einsetzen, haben wir die Möglichkeit, flexibel und schnell Notfallproben außerplanmäßig bei Ihnen abzuholen.
Bei der zeitlichen Festlegung der Probenabholung berücksichtigen wir weitgehend Ihre Wünsche. Neben dem reinen Probentransport beinhaltet
unser Logistikservice auch die Bereitstellung geeigneter Entnahmesysteme (Sarstedt-Sicherheitssystem) und Versandmaterialien.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Blutentnahmen in unserem Hause, insbesondere bei eiligen Untersuchungen und
bei Untersuchungen, bei denen das Probenmaterial unmittelbar nach der Entnahme zu analysieren ist.